Die 7 Stühle der ManagerMama
Welche Stühle besetzt Du üblicherweise? Welche Euer*e Partner*in? Steht einer im Rampenlicht, ist einer verstaubt, wechselst Du häufig?
Ich habe mal begonnen zu zählen und 7 Stühle, die ich im regen Wechsel belege, für mich identifiziert. Warum das so sein muss, was dabei wichtig ist und womit ich es niemals aufnehmen möchte, darum geht es heute. Setzt Euch auf Euren bequemsten Sessel und genießt meine Reise nach Jerusalem oder die Stuhl-Parade meines ManagerMama-Lebens.
MAMA
Beginnen wir mit dem Stuhl, der mir immer noch am Neuesten und zugleich der Verantwortungsvollste für mich ist, der Stuhl MAMA. Als ich Mama wurde habe ich nach kurzer Zeit gesagt: "das ist das schönste, größte und herausforderndste Projekt meines Lebens". Keine Krise, keine berufliche Herausforderung und kein Glücksmoment kommt an das, was Kinder Dir geben und zugleich abverlangen. Was ich mit dem Stuhl MAMA im Kern verbinde sind Liebe, Verantwortung, Glück, Vorbildsein, Vertrauen und ein Leitstern für´s Leben meiner Kinder.
FAMILIE & FREUNDE
In dieselbe Riege gehört der Stuhl FAMILIE & FREUNDE. Natürlich zählt dazu für mich an erster Stelle mein Mann, aber auch beste Freunde und Familie. Gemeint sind schlicht die engsten Bezugspersonen. Sie sind die Säulen im Leben ohne die manch Tage richtig schwer wären. Ein anderes Mal sind sie Inspirationsquelle oder Lebensfreude pur. Was den Stuhl FAMILIE & FREUNDE auszeichnet sind tiefes Vertrauen, Wertschätzung und Respekt - ohne geht einfach nicht! Sowie Spaß und Rat im genau richtigen Moment und Maß.
KIND
Dann hat man ja selbst auch Eltern (hoffentlich noch, gesund und lange). Das heißt, da ist der Stuhl, selbst KIND zu sein. Im besten Fall - denn leider kenne ich auch Fälle in denen das nicht selbstverständlich ist - ist das Verhältnis zu den Eltern eines der wichtigsten und engsten. Bei mir ist das glücklicherweise so. Hinter dem Stuhl KIND verbergen sich für mich damit eine enge Bindung, ebenfalls Vertrauen, Dankbarkeit und Verantwortung für die eigenen Eltern, wenn sie uns als Kinder brauchen. Ganz nach Konstellation kann das Thema Nachfolge eine Rolle spielen. Das wichtigste finde ich jedoch ist, nie zu vergessen, dass unsere Eltern uns das Leben geschenkt haben - einmalig, aus tiefer Liebe, um unseren ganz persönlichen Weg zu gehen.
MANAGER*IN - UNTERNEHMER*IN
Kommen wir in die Berufswelt. Wird man nicht zufällig schon als "Privatier" geboren, geht es irgendwann los mit der Berufswahl und bei manchen schiebt sich der Stuhl MANAGER*IN oder UNTERNEHMER*IN irgendwann ins Leben. Selbst habe ich eine solche Rolle seit über 10 Jahren inne und sie immer mit viel Leidenschaft erfüllt - meine Aufgaben, meine Teamverantwortung, meine Lernmomente sowieso. Was mir dabei stets wichtig ist, ist eine Vision oder Leitstern, Fortschritt durch Innovation, durch gegenseitiges Lernen und dank Diversität. Selbst Vorbilder zu haben und Vorbild zu sein, aber allem voran auch hier: Vertrauen.
KUNDE*IN
Wer managt, der sollte natürlich auch den Stuhl KUNDE*IN besetzen. Selbst Kunde zu sein und Erwartungen von Kunden*innen zu erfüllen ist nicht nur wichtig, sondern auch sehr prägend für´s Leben. Wie empathisch bin ich eigentlich - gilt übrigens über alle Stühle hinweg mehr denn je. Wie gut kenne ich die Bedürfnisse meiner Kunden*innen? Wie werden meine Erwartungen erfüllt oder nicht erfüllt und woran liegt das? Wie und wann investiere, konsumiere und kooperiere ich? Der Stuhl KUNDE*IN beinhaltet unheimlich vieles, das sich auf das ganze Leben übertragen lässt - den Mensch, die Wirtschaft, das Miteinander - und ist damit sicherlich mit ein paar Diamanten besetzt.
ERDENBÜRGER*IN
Der sechste Stuhl soll nicht esoterisch klingen, vielmehr sehr bodenständig. Der Stuhl ERDENBÜRGER*IN. Jeder von uns ist Teil unserer Gesellschaft. Damit hat jeder von uns Verantwortung in unheimlich vielen Dimensionen. Ob Eltern oder nicht, unsere Gesellschaft braucht Nachfahren - gerade heutzutage. Unsere Umwelt braucht uns, usw.. Daher geht es mit beim Stuhl ERDENBÜRGER*IN in erster Linie um das Bewusstsein für unsere Werte, Offenheit für alle Kulturen, das Übernehmen von Verantwortung, aber auch nachhaltiges Handeln und ein Mindestverständnis für unser System Erde.
ICH
Last but not least, steht da noch der Stuhl ICH. Vom ersten Lebenstag an haben wir alle Bedürfnisse. Es gibt einen guten Grund, dass es uns gibt und daher ist das ICH ohne schlechtes Gewissen immer wichtig und nicht zu vernachlässigen. Das widerspricht keiner Nächstenliebe oder Rücksichtnahme. Worauf ich vielmehr hinaus will ist, der Stuhl ICH verdient es, nicht in eine Hinterkammer verschoben zu werden. Das Leben, die Liebe, die Arbeit, Hobbies, Gesundheit, Werte - der eigene Zweck der Existenz - sollten in jeder Lebensphase in gesunder Balance stattfinden. Es ist nicht nur für uns, sondern auch für alle, die mit uns zu tun haben wichtig, dass wir für uns zentriert sind. Denn nur dann können wir die maximale Energie für unser Umfeld bereitstellen. Ein Win-Win-Effekt also. Wir tragen Verantwortung für uns selbst. Das ist vermutlich der schwerste Stuhl von allen - ein massiver Stahlstuhl oder ein schwerer, aber auch sehr heimischer Ohrensessel.
Damit kennt ihr meine 7 Stühle des Lebens, der ManagerMama Andrea. Zu jedem Stuhl liese sich natürlich noch viel, viel mehr sagen. Doch wenn ich Euch nur etwas Inspiration mitgeben kann, dann ist schon alles gut für heute.
Fazit: Kenne Deine Stühle des Lebens und finde für jeden seinen richtigen Platz. Versuche sie nicht alle gleichzeitig zu besetzen, das schafft keiner - aber habe sie alle im Blick und gönne jedem regelmäßig bewusst Zeit.
Übrigens hoffe ich, dass ich mich nie gezwungen fühlen werde, mich auf ein oder zwei Stühle zu reduzieren oder Stühle generell aussortieren zu müssen. Jeder ist essentiell für mich, da jeder eine andere Perspektive erfordert und gibt. Dadurch wachsen wir und verstehen besser, was wir und unser Umfeld brauchen, erwarten und denken. Sichtweisen sind verschieden und das ist ganz im Sinne von Diversität gut und wichtig so.
Vielleicht teilt ihr mit mir bei Gelegenheit, welcher Euer komfortabelster oder unbequemster Stuhl ist. Welcher weitere Stuhl bei Euch eine Rolle spielt oder welchen ihr verbannen würdet. In diesem Sinne HAPPY CHAIRING!
Liebe Andrea
Vielen Dank für diesen Beitrag der mir natürlich sehr gefällt.
Speziell interessant finde ich das Stuhlmetapher, je nach Stuhl (Eltern, Kind, usw.) kann man die Dinge sehr unterschiedlich betrachten und interpretieren.
Herzlichst
Urs