10.12.2021

Die Jagd nach Lebensqualität

Karriere, Familie, Sport, Zeit für Dich und das alles am besten sofort und dauerhaft. Viele träumen davon und beschweren sich, ihnen fehle die Zeit. Das ist eine Ausrede! Und daher auch die Jagd nach Lebensqualität. Allzu oft hecheln wir diesem Ziel hinterher anstatt es Schritt für Schritt zu realisieren. 

Warum aber eine Jagd? Und was heißt eigentlich Lebensqualität? Fragen, mit denen ich mich beruflich und privat schon einige Jahre beschäftige. Besonders ambitionierte Frauen in der Doppelrolle als Führungskraft und Mama, wollen in allen Bereichen glänzen und das geht, wenn man seine Ziel fest im Visier hat.

Was bedeutet Lebensqualität?

Ich persönlich glaube, Lebensqualität bedeutet für jede*n etwas anderes, individuelles. Ich glaube aber auch, dass es in aller Regel für jede*n etwas Positives ist. Wenn ich mir etwas wünsche oder von einem Zustand träume, der meine Lebensqualität beschreibt, dann ist es bei den meisten etwas, das sich gut anfühlt. Es geht um das Wohlfühlen im Leben und die Balance der wichtigsten Lebensbereiche.

Davon gibt es selbstverständlich Abstufungen: von minimaler bis höchster Lebensqualität, von jetzt oder in Zukunft, je nach Lebenslage, Alter oder Kultur. Heute und hier setzen wir jedenfalls voraus, dass Lebensqualität ein positiver und erstrebenswerter Gefühlszustand in unserem Leben ist. Als Mama von 5-jährigen Zwillingen und Managerin mit 35 Wochenstunden möchte ich sowohl Vorbild in der Arbeit sein als auch für meine Söhne eine gechillte und liebevolle Mama. Ich verzichte nur sehr ungerne auf Ich-Zeit und Sport. Wer mich kennt, lässt mir auch lieber Zeit dafür. Das ist nicht immer einfach, oft muss sich erst eine Routine finden und gewisse Dinge sich fügen bis man das Ziel erreicht. Aber wenn es soweit ist, gibt es kein Zurück. Denn es lohnt sich jede Minute - und das 7 Tage pro Woche / 24 Std. am Tag. 

Ein weiser Mensch sagte mir kurz bevor ich aus der Elternzeit in meine Rolle als Head of Marketing zurückkehrte: "Andrea, pass auf Dich auf. Es sind meist die karrierebewussten Mütter, die in ein Burnout laufen - sie wollen die perfekte Mama sein, top im Job und eine tolle Ehefrau. Das geht nicht immer gut." Ich war ihm dankbar für diesen Satz, auch wenn ich nie dachte, dass es mich tangieren könnte. Das hat es auch bis heute nicht, ich habe mir den Satz aber in Extremmomenten immer mal wieder in Erinnerung gerufen und auf mich geachtet. Vielleicht hat es geholfen. 

"Ich war mir meines Glückes selten bewusster als heute"

Dann gibt es natürlich Frauen, die diese perfekte Balance im Leben bereits vorleben. Wie bewusst sie das tun? Einige sehr bewusst und demütig, andere haben einfach Glück oder ideale Rahmenbedingungen. Meinen Mann und mich würde ich eher in die erste Kategorie packen. Denn seit den Kids konnten wir nicht immer bewusst sagen, alles im Lot und jeder ist happy. Heute können wir das meist.  Die Jagd nach der Beute - möglichst hohe Lebensqualität - hat sich gelohnt. Daher kann ich sicher sagen, ich war mir meine Glückes selten bewusster als heute.

Wir arbeiten übrigens beide 35+ Std./Woche. Unsere nächsten Verwandten leben 250 km entfernt, der Freundeskreis vor Ort ist noch sehr "jung" und unsere Jungs sind sehr glückliche Kinder.

 

Versteht ihr nun warum ich von einer Jagd nach Lebensqualität schreibe? Ich glaube, dass es keinen Grund und keine Zeit gibt, zu warten, diesen Zustand zu erreichen. Und v.a. finde ich das Mamas in ihrer Rolle als Führungskraft alles dafür haben, sich und ihren Liebsten diese Szenario zu schaffen. Und erstrebenswert ist es ja allemal.

Wie stehen unsere Jagd-Chancen?

Einfach gesagt: die Chancen stehen so gut wie stark wir die Beute wollen. So gut wie wir uns auf die Jagd vorbereiten. In anderen Worten – es ist alles eine Frage des Wollens und der Organisation. 

Wer sich Lebensqualität wünscht, ist dafür in erster Linie selbst verantwortlich. Na toll, denkt ihr, ihr wolltet hier schon einen fertigen Wildbraten von mir? Natürlich unterstützt das persönliche Umfeld das Wohlbefinden, wenn es ebenfalls positive Energien sendet und für Wohlfühlmomente sorgt. Doch vieles liegt nun mal an uns.

Ich habe über die letzten Jahre sechs Kernbereiche identifiziert – von Inspiration über Leidenschaft bis zu Zeit in der Natur. Alle sechs spielen eine wichtige Rolle für das Ergebnis von Lebensqualität. Sie führen dazu, in Balance statt getrieben zu sein, z.B. durch den Job oder die mangelnde Zeit für die Kinder.

Was Eltern, oft sind es die Mamas, anderen Managern dabei voraus haben? Sie kennen in der Regel Organisation, Kreativität oder Beziehungsarbeit bestens von der Zeit mit ihren Kiddies. Oft übertragen sie diese Erfahrungen automatisch ins Berufsleben, leben die Vorteile ihrem Team vor und sind damit auf dem besten Weg zu (hoher) Lebensqualität.

Jagd erfolgreich? Ich wünsch es Euch von Herzen! Bei Fragen zum Jagdschein – meldet Euch gerne.

 
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In der Literatur gibt es die unterschiedlichsten Ansätze für Lebensqualität, z.B.

  • Die WHO | World Health Organization bezieht die subjektiven Aspekte eines Individuums mit ein und definiert: „Lebensqualität ist die  subjektive Wahrnehmung einer Person über ihre Stellung im Leben in Relation zur Kultur und den Wertsystemen, in denen sie lebt und in Bezug auf ihre Ziele, Erwartungen, Standards und Anliegen.“[1]

  • Wird der Bezugsrahmen auf nicht-wirtschaftliche und schwer messbare Bedürfnisse wie soziale Zugehörigkeit oder Selbstverwirklichung erweitert, spricht man von Lebensqualität (aus Sicht der Gesellschaft) oder Wohlbefinden (aus Sicht des Einzelnen).[2]

  1. WHOQOL Measuring Quality of Life. (PDF) World Health Organization - Division of Mental Health and Prevention of Substance Abuse, 1997, abgerufen am 18. August 2017 (englisch).
  2.  Angelika Mennad: Lebensqualität anstatt Wohlstand – soziale Indikatoren. Fachhochschule für Wirtschaft Berlin, BoD – Books on Demand, 2008, S. 11.

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