27.08.2023

Rabenmutter vs. Vorbild? Keine Frage!

Die Balance zwischen Mama und Managerin: Warum es großartig ist, beides zu sein

Als Mutter und Führungskraft bzw. Unternehmerin werde ich oft mit einer Frage konfrontiert, die sich scheinbar unaufhörlich wiederholt: "Solltest du nicht mehr für deine Kinder da sein?" Diese Frage begegnet mir nicht nur im Alltag, sondern auch in Interviews mit anderen ManagerMamas. Hier stelle ich jedes Mal die Gegenfrage: "Was glaubst du, wollen dir deine Kinder einmal nachmachen?" In diesem Blogbeitrag möchte ich die Vorzüge beleuchten, die Kinder einer erfolgreichen Mama in einer Führungsposition genießen können. Natürlich bleiben Herausforderungen dabei nicht aus und ich greife sie mit auf. Letztlich liegt die Kunst darin, die Balance zwischen diesen beiden wichtigen Rollen für sich zu finden. Die Frage, bin ich Rabenmutter oder Vorbild, ist aus meiner Sicht keine Frage.

Die Vorteile einer ManagerMama für Kinder

  1. Starkes Vorbild: Kinder lernen am besten durch Beobachtung. Wenn sie eine Mutter haben, die in einer Führungsposition erfolgreich ist, erhalten sie ein beeindruckendes Vorbild. Sie sehen, dass Frauen in der Lage sind, in der Geschäftswelt zu florieren, und dass sie keine Kompromisse bei ihren Träumen machen müssen, nur weil sie Mütter sind.
  2. Führungsqualitäten: ManagerMamas entwickeln oft starke Führungsqualitäten, die sie auch in ihrer Elternrolle einsetzen können oder aus ihrer Elternrolle erlernen und im Beruf applizieren. Sie sind organisiert, strategisch denkend und können Herausforderungen effektiv bewältigen. Diese Fähigkeiten übertragen sich auf ihre Kinder und helfen ihnen, in der Schule und im Leben erfolgreich zu sein.
  3. Zeitmanagement: Eine berufstätige Mutter ist oft gezwungen, ihre Zeit effizient zu nutzen. Dies führt zu einem besseren Zeitmanagement in der Familie, was Kindern hilft, Verantwortung zu übernehmen und ihre Zeit produktiv zu nutzen.
  4. Selbständigkeit: Wenn Mama arbeitet, lernen Kinder oft, selbständiger zu sein. Sie entwickeln die Fähigkeit, Aufgaben eigenständig zu erledigen und Verantwortung für ihr eigenes Wohlbefinden zu übernehmen.

Aus meiner Erfahrung und der Beobachtung meiner Kinder würde ich sogar ein Ausrufezeichen hinter jeden Vorteil setzen. Außerdem gelten alle Punkte natürlich auch für ManagerPapas, sofern sie sich gleichermaßen in den Alltag einbringen.

Gemeinsame Zeit ist echte Quality Time

Wenn meine Kinder zu Hause sind, finden bei mir in der Regel keine Kunden-Termine statt und der Laptop bleibt geschlossen. Ausnahmen bestätigen die Regel! Das sind z.B. Tage mit spontan verkürzten Betreuungszeiten, krankem Kind zu Hause oder wenn wirklich die Hütte brennt. Sonst liegt in den gemeinsamen Zeiten der Fokus voll auf den beiden und - das bleibt nunmal nicht aus - dem lieben Haushalt drum herum.

Spoiler: Das war nicht immer so! Ich musste erst lernen, ohne schlechtes Gewissen konsequent in meiner Terminplanung und Kommunikation gegenüber Kund:innen zu werden. Jetzt gelingt es umso besser und ich übe mich auch hier darin, Vorbild zu sein. Unterm Strich genießen wir die gemeinsame Zeit als echte Quality Time.

Sollte doch mal ein wichtiger Anruf dazwischenkommen, binde ich meine Kids ein und erkläre ihnen hin und wieder, was dahintersteckt, was Arbeiten bedeutet und warum mir mein Job viel Spaß macht. Oder was ich überhaupt beruflich mache.

Ein anderer Aspekt, der mir im Vergleich zu Freunden bei uns immer wieder auffällt, ist, dass die zwei total unkompliziert sind. Wenn sie mal jemand anderes abholt und betreut, weil Mama oder Papa länger in Terminen sitzen oder unterwegs sind, ist das nie ein Problem. Ob bei der Nanny, Babysitter 1 oder 2, Freunden oder Verwandten – es ist einfach kein Thema, das man da auch bleibt. Das erste Mal haben sie mit sechs Monaten bei unserer Kinderfrau übernachtet. Und irgendwie bin ich sogar stolz, dass die zwei das so genial und selbstverständlich, wie „Große“, annehmen. Aber auch, dass ich gut loslassen (eigener Blog-Beitrag zum Thema HIER) kann – denn das kann auch nicht jede, wie ich öfters mal mitkriege.

Auf der anderen Seite gibt es sie natürlich die Herausforderungen, die mit der Doppelrolle als Managerin und Mama – v.a. so lange die Kinder noch im Baby- bis Grundschulalter sind – einhergehen.

Die Herausforderungen einer ManagerMama

  1. Zeitmanagement: Die Balance zwischen Arbeit und Familie zu finden, kann eine große Herausforderung sein. Es erfordert eine klare Planung und Kommunikation, um sicherzustellen, dass sowohl berufliche als auch familiäre Bedürfnisse erfüllt werden.
  2. Schuldgefühle: Viele ManagerMamas kämpfen mit Schuldgefühlen, wenn sie sich auf ihre Karriere konzentrieren. Es ist wichtig zu verstehen, dass das normal ist, aber auch, dass es wichtig ist, sich selbst Freiraum zu geben und sich nicht permanent schuldig zu fühlen.
  3. Multitasking: Das Jonglieren zwischen Meetings und Kinderbetreuung erfordert echtes Multitasking-Talent. Das kann anstrengend sein und erfordert die Fähigkeit, Prioritäten zu setzen und Hilfe und Unterstützung anzunehmen, wenn sie angeboten wird bzw. sie sich proaktiv zu holen.
  4. Flexibilität: Managerinnen müssen oft flexibel sein, um den Anforderungen ihrer Arbeit gerecht zu werden. Das kann zu unvorhersehbaren Veränderungen im Familienleben führen, die für Kinder manchmal schwierig zu verstehen sind. Miteinander reden, empathisch aufeinander zugehen und zuhören sind aus meiner Sicht hier das A und O.

Die Kunst der Balance

Die Kunst der Balance zwischen Mama und Managerin besteht darin, die Vorteile beider Welten zu nutzen und gleichzeitig die Herausforderungen zu bewältigen. Hier sind einige Tipps, die mir geholfen haben:

  1. Klare Kommunikation: Sprich so früh und so oft wie möglich mit Deinem Partner und auch mit Deinen Kindern über Deine beruflichen Verpflichtungen und Erwartungen. Offene Kommunikation schafft Verständnis.
  2. Prioritäten setzen: Identifiziere Deine Prioritäten sowohl in der Arbeit als auch in der Familie und richte Deine Zeit und Energie entsprechend aus.
  3. Selbstfürsorge: Vergiss Dich dabei selbst nicht. Nimm Dir Zeit für Dich selbst, um aufzutanken und Stress abzubauen.
  4. Flexibilität akzeptieren: Sei bereit, Dich anzupassen und unerwartete Änderungen zu akzeptieren. Flexibilität ist der Schlüssel zur Bewältigung von Herausforderungen.

Ich bin überzeugt: insgesamt bietet die Rolle einer ManagerMama viele Vorteile für Kinder. Die Balance zwischen den beiden wichtigen Rollen erfordert Arbeit und Hingabe, aber sie ist absolut machbar. Die Antwort auf die Frage, ob Kinder einer erfolgreichen Mutter in Führungspositionen ihr gewisse Dinge einmal nachmachen wollen, hängt letztendlich von der Erfahrung ab, die sie gemacht haben. Wenn sie sehen, dass Erfolg in der Familie und im Beruf möglich ist, können sie sich inspiriert fühlen, ähnliche Wege einzuschlagen.

An meine Mama: danke, dass Du mir immer den Rücken stärkst, in dem was ich tue, auch wenn Du Dir manchmal auch eine etwas ruhigere und weniger umtriebige Andrea für Deine Enkel wünschen würdest. *lach* Du hast uns als Kindern das Modell der Mama, die immer daheim und jederzeit für uns da war, vorgelebt, das war auch wunderschön. Jeder findet eben sein Modell und wenn man darin glücklich ist, tut es allen gut.

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